Über Weidewonne
Weidewonne ist eine Marke des Thüringer Umweltministeriums für die Vermarktung von Lammfleischprodukten aus Thüringen und steht für naturnahe Landschaftspflege durch Beweidung sowie die Unterstützung von Thüringer Schäfereibetrieben. Denn: Der Naturschutz braucht Schafe und Ziegen für den Erhalt vieler wertvoller Flächen unserer Kulturlandschaft! Doch aufgrund der schlechten ökonomischen Situation geben immer mehr Schäfereien auf. Der Bestand der Mutterschafe hat sich seit dem Jahr 1990 halbiert, Tendenz weiter fallend.
Die mit der Betreuung der Marke Weidewonne beauftragte Naturstiftung David möchte gemeinsam mit ihren Partnern den Trend aufhalten und im Idealfall umkehren.
Ziele & Maßnahmen

Öffentlichkeitsarbeit
Auf Märkten, Messen und bei Veranstaltungen möchten wir die Thüringerinnen und Thüringer auf die Bedeutung regionaler Schäfereien für den Erhalt der heimischen Landschaft, den Naturschutz sowie eine artgerechte Tierhaltung aufmerksam und ihnen Weidewonne schmackhaft machen.

Schäfer-Stammtisch
Regelmäßig organisiert die Naturstiftung David einen Austausch zwischen den Schäfereibetreiben, den Landwirtschaftsämtern, Behörden sowie den Fleischereibetrieben. Denn im direkten Gespräch lässt sich Vieles einfach klären.

Förderberatung
Schäfereibetriebe können heute in der Regel nur mit Förderprogrammen des Naturschutzes wirtschaftlich überleben. Viele Programme sind jedoch sehr bürokratisch. Im Rahmen von Weidewonne werden Schäfer beraten, welche Programme für sie passend sind und was sie bei der Antragstellung und Abrechnung berücksichtigen müssen.

Entbuschungstechnik
Viele Schäfereien nutzen flächenbezogene Fördermittel. Fressen die Tier zu wenig und wachsen Büsche auf der Fläche, ist Nachpflege mit teuren Maschinen nötig, um Strafzahlungen zu vermeiden. Gemeinsam mit dem Unterstützungsnetzwerk LandSCHAFtspflege entwickelt Weidewonne hierfür ein Techniknetzwerk.

Hofnachfolge
Es gibt sie noch, wenn auch nur selten: Junge Schäferinnen und Schäfer, die einen Betrieb übernehmen möchten. Auf der anderen Seite stehen viele kurz vor der Rente und haben keine Nachfolge. Mit Weidewonne sollen junge Schäferinnen und Schäfer aus dem Bundesgebiet motiviert werden, nach Thüringen zu kommen und einen Hof zu übernehmen.

Patenschaften
Liebe geht nicht nur durch den Magen. Neben der Fleischvermarktung sollen im Rahmen von Weidewonne auch Patenschaften für Ziegen und Schafe initiiert und betreut werden. Damit werden eine persönliche Verbindung zu den Schäfereien und gleichzeitig eine Wertschätzung ihrer wichtigen Arbeit als Landschaftspfleger geschaffen.

Wollprodukte
Aufgrund billiger Importware ist deutsche Schafwolle nicht konkurrenzfähig. Die Kosten für die Schur liegen meist höher als der Erlös aus dem Wollverkauf. Die Naturstiftung David will perspektivisch prüfen, ob sich im Zuge der Energiewende vielleicht ein neuer Markt für die Verwendung von Schafwolle als Dämmmaterial ergibt.

Regionale Schlachtung
Um möglichst die gesamte Wertschöpfung in der Region zu halten, sollte neben der Vermarktung auch die Schlachtung hofnah erfolgen. Doch leider gibt es in Thüringen kaum noch regionale Schlachthöfe. Mit Weidewonne soll ein Netz von regionalen Schlachtmöglichkeiten etabliert werden.

An der Fleischtheke
Um die Nachfrage nach heimischen Lammprodukten zu steigern, müssen sie das ganze Jahr über an der Fleischtheke angeboten und beworben werden. Mit dem Projekt Weidewonne werden ausgewählten Fleischereien Kontakte zu regionalen Lieferanten vermittelt, Werbematerial zur Verfügung gestellt und das Verkaufspersonal geschult.

Auf der Speisekarte
Mit Weidewonne soll erreicht werden, dass Gastronomen verstärkt regionales Lammfleisch auf die Speisekarte setzen. Für die Betreiber kann das ein gutes Geschäft sein - vorausgesetzt sie wissen die Lamm-Produkte gut und effizient zu nutzen. Deshalb werden gemeinsam mit der DEHOGA Thüringen Weiterbildungen für Köche organisiert.
Die Entstehung der Marke
Die Marke Weidewonne wurde im Rahmen des EU-Life-Projektes „Steppenrasen“ (2009 bis 2015) entwickelt. Steppenrasen sind besonders nährstoffarme Flächen in sehr trockenen Gebieten mit zahlreichen seltenen Tier- und Pflanzenarten. Um die Lebensräume zu erhalten, müssen sie regelmäßig beweidet werden. Zur Unterstützung und Förderung der Schäfereibetriebe wurde in den Jahren 2014 und 2015 die Marke Weidewonne ins Leben gerufen.
Der Marken-Inhaber
Das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz ist die oberste Landesbehörde für die Bereiche Naturschutz, Nachhaltiges Leben, Klima, Wasser, Umweltschutz, Energie und Bergbau. Es bereitet Gesetze vor, berät Strategien mit Kommunen und Interessengruppen und vertritt die Positionen des Freistaats Thüringen gegenüber dem Bund und der Europäischen Union. Des Weiteren obliegt dem Ministerium die Aufsicht über verschiedene nachgeordnete Landesbehörden und Einrichtungen. Das TMUEN war Träger des LIFE-Projektes „Steppenrasen Thüringens“.
Der Weidewonne-Projektträger
Die Naturstiftung David wurde 1998 vom BUND Thüringen zum Zweck der Förderung des Natur- und Umweltschutzes in den neuen Bundesländern gegründet. Heute unterstützt sie entsprechende Umweltinitiativen und führt zugleich bundes- und europaweit eigene Projekte in den Bereichen Natur- und Klimaschutz durch.
Das Projektteam

Stefanie Schröter
Projektleiterin Weidewonne
Telefon: +49 361-710129-60
stefanie.schroeter(at)naturstiftung-david.de

Maik Mücke
Projektmitarbeiter Weidewonne
Telefon: +49 361-710129-62
maik.muecke@naturstiftung-david.de

Claudia Pößel
Beraterin Weidewonne
Telefon: +49 361 710 129-63
claudia.poessel(at)naturstiftung-david.de

Marie Kohlschreiber
Koordinatorin Kommunikation
Telefon: +49 361 710 129-66
marie.kohlschreiber(at)naturstiftung-david.de